Lila ist in Kalkutta und freut sich über Max‘ Nachrichten. Diese Billard-Geschichte hat ihr gut gefallen. Natürlich ist sie stolz auf ihren Landsmann Akshay Venkatesh. Sie möchte seine Arbeiten auch verstehen. Sie liest seine populäre Abhandlung darüber, wie Kristallgitter und Polynomgleichungen zusammenhängen. So schreibt er, dass ein Gitter durch 3 verschiedene Abstände (a, b, c) beschrieben werden kann.
Autor: Marietta Ehret
Mathematisches Billard
Max ist an diesem regnerischen, kalten Abend zu Hause. Sein Medienproduktion-Studium hat er beendet, noch keinen Job gefunden, die deutschen Handballer haben das WM-Spiel um den 3. Platz gegen Frankreich verloren, er vermisst Lila und hätte sie gern hier. Vor lauter Verzweiflung fängt er an, sich für ihre indischen Landsleute zu interessieren. So dauert es keine 2 Minuten bis er im Netz auf Akshay Venkatesh stößt, den indisch-australischen Mathematiker, der letztes Jahr die Fields-Medaille gewonnen hat und jetzt am Institute of Advanced Studies in Princeton (USA) arbeitet. Max versteht nicht viel von den mathematischen Arbeiten, die Akshay Venkatesh veröffentlicht hat: Mordell-Vermutung, lokal symmetrische Räume, Motiv-Kohomologie, PGL2-Gruppen, Subkonvexität, hm, irgendwie findet er keinen Zugang. Doch dann entdeckt er ein Video der Simons Foundation, wo Akshay Venkatesh ein dynamisches Modell vorstellt. Weiterlesen
Komplexe Früchte
Rike und Ben sind im Supermarkt und wollen Obst kaufen. Sie überlegen, ob die Früchte auch so gut schmecken, wie sie aussehen.
Rike Da fällt mir die Cauchy-Integralformel ein. Damit kann man mit dem Integral über die Oberfläche die Funktionswerte mittendrin ausrechnen. Weiterlesen
Besser als ein Parabelwurf
Max hat seinen Bachelorabschlussfilm geschnitten und ist mit seinen Handballfreunden aus der Provinz nach Berlin zum WM-Spiel Deutschland gegen Frankreich gefahren. Unglaublich, diese Stimmung in der Halle. Stefan Kretzschmar ist da, Markus Baur ist da. Einige der Nationalspieler hat er natürlich schon bei Bundesligaspielen in Lemgo gesehen, aber die Nationalmannschaft, das ist noch mal was anderes. Weiterlesen
Sportliche Möbiustransformation
Rike Dieses endlose Band finde ich nicht so motivierend. Ich fänd‘s schöner, eine lange Strecke geradeaus zu laufen, draußen natürlich.
Ben Ich auch.
Rike Weißt Du, wenn dieser Kreis hier in der komplexen Ebene wär, dann wüsste ich eine Transformation, mit der der Einheitskreis auf die Gerade abgebildet werden kann.
Stefan Kretzschmar, Franz Biberkopf und retardierte Dgln
Max hat Stefan Kretzschmars Buch „Hölleluja!“ verschlungen. Lila fragt ihn, was er denn liest, Max erzählt von dem bekannten deutschen Handballspieler Stefan Kretzschmar, „Kretzsche“ genannt. Er ist sein Handballvorbild. Aber wie übersetzt man „Wenn es nicht kracht, ist es nicht Handball“ (Pos. 202) ins Englische? Einfacher ist schon „Austeilen, einstecken, sich fetzen und wieder vertragen“ (Pos. 4589). Jetzt bekommt er richtiges Heimweh, an seine noch zu werfenden 53 Tore ist gar nicht zu denken...
Sitzplatzpermutationen
Ben und Rike sitzen im Flieger und fliegen nach Hause. Wird ja auch Zeit, das Weihnachtsfest … Plötzlich knallt es. Es gibt einen ohrenbetäubenden Lärm, Ben wird von seinem Sitz hochgeschleudert und landet auf dem Nachbarsitz. Die anderen Fluggäste werden auch jeweils weiter zum nächsten Sitz expediert. Nur Rike nicht. Sie lacht. Weiterlesen
Logarithmische Kosmetikwerbung
Lila hat von einem deutschen Gast ihres Vaters ein Magazin bekommen. Die Fotos von den jungen Frauen gefallen ihr, vor allem die Beauty-Winterfotos von Txema Yeste. Sie möchte auch gern so schön sein.
Lila Schau ‘mal Max, hier habe ich ein deutsches Magazin! Das lag bei der Süddeutschen Zeitung bei. Ich war noch nie in Europa. Ist es sehr kalt im Winter? Weiterlesen
Urlaub mit komplexen Zahlen
Rike und Ben sind für ein paar Tage im Süden, Rike musste sich unbedingt erholen und etwas Sonne genießen, meinte Ben.
Ben Wieso kennst Du Dich eigentlich so gut mit Mathe aus, wo Du doch Medienproduktion studiert hast?
Rike Ach, weißt Du, als Kind habe ich ganz gern Mathe gemacht. Doch dann kam der Augenblick in der Schule, wo wir Parabeln, also solche
Kamera-Charakteristiken für Rikes Katze
Rike hat Orhan Pamuks Balkon-Buch bekommen. Pamuk hat von seinem Balkon einen Blick auf den Bosporus, auf die asiatischen Stadtteile Istanbuls, aufs Goldene Horn und auf schneebedeckte Berge in der Ferne. Er hat 8500 Fotos gemacht, um die Schönheit, das Licht und die vielen Schiffe festzuhalten, die ihm wichtig sind und die seine Stimmung beschreiben. Genau das will Rike auf ihrem Balkon in Bielefeld City auch machen, doch Schiffe und Bosporus gibt es leider nicht, aber viel westfälisches Flair. Sie hat ein Stativ und eine ordentliche Kamera (ungefähr so eine wie Pamuks Canon 5D) auf ihren Balkon gestellt. Doch wenn sie abends nach Hause kommt, ist es schon dunkel, so fotografiert sie ein etwas armseliges Nachtleben bis Ben kommt und ihr vorschlägt, ein paar Tage Auszeit zu nehmen und in den Süden zu fahren. Das soll dann auch so sein. Ben lacht ein bisschen über Rikes Fotoausstattung, er nimmt ein Handy und fotografiert mal eben Rikes Schreibtisch. Weiterlesen