Im Beitrag Horizont als Zufallsweg haben wir geometrische und topologische Eigenschaften der Horizontkurve untersucht. Der Horizont wurde als Weg vom linken zum rechten Bildrand verstanden. Fotografische Eigenschaften (wie Fokus, Auflösung und Objektiv) wirken sich auf die Glattheit der Kurve aus. Alle Beispiele hatten einen zusammenhängenden Weg von nach
Dieser Weg kann sich möglicherweise selbst berühren.
Lassen Sie uns auch jetzt nur Landschaftsfotos betrachten, die einen Horizont in diesem Sinne haben. Bei Verdeckungen wählen wir den oberen Weg. Aufgrund dieser Konstruktion haben wir Wege, die sich als Brownsche Bewegungen auffassen lassen. Diese wurden mittels ihrer Geschwindigkeit klassifiziert. In unseren Beispielen bekommen wir immer die Klasse von Wegen, die zu
gehört. Das sind solche, die sich niemals selbst schneiden. Zum Beispiel hat dieser Baum die folgende Horizontlinie
Betrachten wir nun statt statischer Fotos bewegte Landschaften – zum Beispiel mit einem vom Wind bewegten Baum.
Sei
ein Punkt auf der bewegten Geometrie auf der Horizontlinie ;
sei wieder die Horizontlinie und
sei der Geschwindigkeitsvektor für jeden Punkt . Sei ferner
der Geschwindigkeitsvektor für den Wind, der zur Zeit
an
angreift.
Dabei können wir folgende Phänomene finden:
Einfache Linie von A nach B
Für
haben wir eine stetige Korrektur der ursprünglichen Kurve die weiterhin dieselben geometrischen und topologischen Eigenschaften hat.
Sich selbst schneidende Linie von A nach B
Für
können wir eine sich selbst schneidende Kurve erhalten.
Geschlossene Linie
Bei umknickenden Bäumen können sogar geschlossene Linien auftreten. Geschlossen meint hier, dass der Endpunkt der Linie wieder auf dem Horizont
liegt und dass diese Linie nicht zu
führt.
verlässt G
Bei abrechenden Ästen können Linien auftreten, die den Punkt
nicht erreichen und das Gebiet
verlassen.
Fazit
- Wie schon in der Theorie der Stochastischen Loewner Evolution (SLE) von Rohde und Schramm – die ja für mikroskopische zufällige Prozesse entstand – finden wir auch in makroskopischen Modellen zufällige Erscheinungen, die sich ebenso klassifizieren lassen. Hier haben wir durch die Horizontlinie, auf der man mit einer Geschwindigkeit
auf einer fotografischen Projektion einer Geometrie entlanggeht und die einer äußeren Kraft
unterliegt – genau wie bei der SLE – einen großen Einfluss der Geschwindigkeiten (dort:
).
- Außerdem haben wir durch die äußere Kraft erstmals in unserem Modell sich selbst schneidende Linien, was bei der SLE einem
entspricht.
- Im Gegensatz zur SLE, wo bei größeren Geschwindigkeiten
komplexere Kurven entstehen, bekommen wir solche in Landschaftsfotos uns für langsamere Geschwindigkeiten
und größere Geschwindigkeiten
der äußeren Kraft.
***
Übungsaufgabe
Gibt es Konstellationen, in denen auch der 3. Fall eintritt, sodass die Fläche
ausfüllt?